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Liebe Lesende!

"Forever is composed of nows." - "Die Ewigkeit besteht aus den heutigen Tagen."

(Emily Dickinson, 1830-1886)

Nachdem die Herbstnebel spät, aber doch, eingezogen sind und wir das erste Monat des Wintersemesters 2023/24 hoffentlich gut hinter uns gebracht haben, halten manche von uns gelegentlich auch inne, um einen Blick über den Tellerand der eigenen Befindlichkeiten zu tun. Was wir da - nicht nur medial - in Erfahrung bringen, mag die eine oder andere sensible Person davon abhalten, mit einem gut gelaunten "carpe diem" morgens das Tagwerk anzugehen. Eine offenbar aus den Fugen geratene Welt offenbart sich auf allen Kanälen und oftmals auch vor der eigenen Haustür. Und da ist's mitunter hilfreich, ein wenig in die Geschichte zu blicken, um aus Vergangenem Schlüsse für die Zukunft zu ziehen,  eine  Zukunft, in der wir - in all unserer Kreativität, mit unseren Stärken und auch eingestandenen Schwächen - einen Platz einnehmen dürfen (und können und sollen). Zeitgeschichte und Zukunftsperspektiven - beides haben wir von der ub.mdw dieses Monat im Angebot. Besuchen Sie uns, nutzen Sie unsere Veranstaltungen, unsere Tipps sowie unsere digitalen wie auch analog-haptischen Bestände. Im Heute. Und komponieren wir, im Sinne vom Emily Dickinson,  so ein wenig Ewigkeit.

Einen schönen November wünscht Ihnen

Ihr Team der ub.mdw


Ausstellungseröffnung 9. November 2023 18 Uhr, ub.mdw Bruno-Walter-Lesesaal
Klingende Zeitgeschichte in Objekten. Die mdw* im Austrofaschismus, Nationalsozialismus und Postnazismus

Das Forschungskollektiv Klingende Zeitgeschichte ist eine Kooperation des Archivs und des Instituts für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung (IMI) und widmet sich zentralen Aspekten der Geschichte der mdw im 20. Jahrhundert. Anlässlich des 85. Jahrestags des „Anschlusses“ im Jahr 2023 werden in Form einer ‚Objektgeschichte‘ Schlaglichter auf die mdw in der Zeit des Austrofaschismus, Nationalsozialismus und Postnazismus geworfen.

Ausstellungsdauer: 9. November 2023 – 26. Jänner 2024, zu den Öffnungszeitzen der ub.mdw.
Projektleitung: Severin Matiasovits, Anita Mayer-Hirzberger, Fritz Trümpi.
Erweiterter wissenschaftlicher Beirat: Christian Glanz, Erwin Strouhal, Cornelia Szabó-Knotik.
Projektmitarbeit: Jutta Fuchshuber, Birgit Michlmayr, Eva Schörkhuber.
Ausstellungsdesign: Checo Sterneck, Karin Dreher (Grafik).


Workshops im November 2023
Das Schreibzentrum lädt ein!

Neben dem allzeit beliebten Klassiker "Zitieren kompakt" gibt es mit "Klinge ich wissenschaftlich genug?" auch einen zusätzlichen Workshop, der sich der Wissenschaftssprache und ihrer Merkmale widmet.

Details finden Sie unter Workshops des Schreibzentrums


Der November-Tipp des Schreibzentrums

Nutzen Sie Ihr Wissen als Musiker*in

In diesem Schreibtipp möchte ich mit dem Vorurteil aufräumen, Musik machen und Schreiben seien unvereinbare Gegensätze, man sei entweder für das eine oder das andere geschaffen. Das Gegenteil ist der Fall! Als Musiker*in verfügen Sie bereits über ein spezifisches Wissen, das Ihnen das Schreiben sehr erleichtern kann. Denn zwischen dem Einstudieren eines Musikstücks und dem Verfassen eines Textes gibt es viele Parallelen. Wer regelmäßig ein Instrument übt, kann auf ein Repertoire an Techniken zurückgreifen, die sich auch für das Schreiben nutzen lassen.

Die erste Parallele zwischen Üben und Schreiben ist offensichtlich: Beides braucht Zeit und etwas Geduld. Wenn wir schreiben, erwarten wir dennoch oft, auf Anhieb den perfekten Text zu produzieren. Kaum ein Musiker oder eine Musikerin würde sich jedoch mit einer Prima-Vista-Version eines Konzertstückes zufriedengeben und sich nicht näher mit der Musik beschäftigen. Wenn Sie an einem Musikstück arbeiten, zerlegen Sie es gewöhnlich in einzelne Aspekte, denen Sie sich getrennt voneinander widmen: Fingertechnik, Rhythmus, Intonation, Artikulation, …
Machen Sie es mit Ihrem Text doch einmal genauso! Konzentrieren Sie sich zunächst nur auf den Inhalt, in einem zweiten Durchgang auf die Formulierung und achten Sie erst im dritten Anlauf auf Rechtschreibung und Grammatik.

Vielleicht haben Sie beim Üben auch schon bemerkt, dass es hilfreich ist, verschiedene Sinne einzubeziehen, das Musikstück zuerst nur zu lesen und im Kopf durchzudenken, dann einmal aufmerksam zu hören, danach beim Spielen die Haltung des Körpers bewusst wahrzunehmen. Nutzen Sie auch beim Schreiben verschiedene Sinne! Lesen Sie Ihren Text einmal laut vor, um Unstimmigkeiten besser wahrzunehmen. Experimentieren Sie mit verschiedenen Körperpositionen: Schreiben Sie im Stehen, im Liegen, produzieren Sie Text beim Spazieren gehen und nehmen Sie ihn auf.

Denken Sie auch einmal daran, wie Sie beim Üben mit Fehlern umgehen. Sich ärgern bringt meist nicht viel. Besser ist es, den Fehler als Hinweis zu verstehen, dass Sie sich mit einer Tonfolge noch nicht intensiv genug befasst haben. Ganz ähnlich ist es beim Schreiben: Wenn Sie an einer Stelle immer wieder scheitern, gilt es, genauer hinzusehen: Fehlt Ihnen eine wichtige Information? Gibt es hier vielleicht einen Widerspruch, den Sie bisher noch nicht wahrgenommen haben?

Schreiben und ein Musikstück einstudieren haben also mehr mit einander zu tun, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Vielleicht konnte ich Ihnen mit diesen Gedanken zusätzliche Motivation für Ihr nächstes Schreibprojekt mitgeben.

(Barbara Fuchslehner)


Neuerwerbungen
Gerd Kühr

„Komponieren heißt für mich weniger Erfinden als vielmehr Finden. Entdecken von Vorhandenem, Vor-Geschriebenem, Vor-Verfasstem. Die Autonomie des Komponierens scheint mir gebrochen durch das außerhalb von Musik liegende Gewebe von Geschichte(n), Menschen, Welt. Ich suche Präzision, Annäherung in/an Emotion, die Emotion in der Präzision.“

Der 1952 geborene Gerd Kühr ist ein österreichischer Komponist und Dirigent, der sich sowohl der Moderne/Avantgarde als auch der Tradition verpflichtet fühlt. 2023 erhielt er den Großen Österreichischen Staatspreis für sein Werk. Die ub.mdw hat einiges aus Kührs Schaffen erworben und ist soeben dabei, diesen Bestand auch noch zu erweitern.

(Foto: © Walter Kober)


Einführungen für ErstnutzerInnen der ub.mdw, 14. und 15. 11., jeweils 15-15.45 Uhr
BiblioFit
Lernen Sie die ub.mdw kennen!

Kurzführung durch die ub.mdw // Einführung in die Nutzung von dacapo (Suchportal) und e-Ressourcen // Vorstellung unserer Services // Informationen zu Benützung, Ausleihe u.v.m.

Treffpunkt: Foyer der Bibliothek vor der Entlehnstelle. Anmeldung nicht erforderlich.

 


OA-Sprechstunde 5.12..2023, 14-15 Uhr, ub.mdw, Gruppenraum 1
Open Access Sprechstunde
mit Max Bergmann

Haben Sie Fragen zu Open Access, Creative Commons Lizenzen oder den Publikationskosten für Open Access? Die neu eingerichtete Open-Access-Sprechstunde der ub.mdw ist offen für alle Interessierte und hilft bei Fragen rund um das Thema. Wir beraten Sie auch gerne zu Open-Access Publikationsmöglichkeiten an der mdw und darüber hinaus. Die Sprechstunde kann unkompliziert und ohne Voranmeldung besucht werden. Die nächste findet am am 5.12.2023, 14–15 Uhr, im Gruppenraum 1 der ub.mdw statt.

Mehr Informationen zu Open Access finden Sie auch auf unserer Homepage.

 

Librarian's Choice # 86
Die Opera buffa in Europa: Verbreitungs- und Transformationsprozesse einer neuen Gattung (1740-1765)
Neuerscheinung plus Datenbank
 
Die Etablierung der Opera buffa veränderte die Opernlandschaft des 18. Jahrhunderts maßgeblich. Sie stellte einen inhaltlichen Kontrapunkt zur höfisch geprägten Opera seria dar und löste diese zunehmend in den Spielplänen ab. Wie aber ging die europaweite Verbreitung der komischen italienischen Oper vor sich? Wo konnte sie sich rascher etablieren und wer waren die zentralen Akteurinnen und Akteure? Welche Rolle spielten mobile Operntruppen und wie verhielten sich die Höfe zu dem neuen Genre? Erstmals nehmen die Autorinnen Andrea Zedler, Lena van der Hoven und Kordula Knaus in einer systematischen Analyse der Opera buffa in Europa Migration, Mobilität, Netzwerke und Transformationsprozesse zwischen 1740 und 1765 in den Blick.
 
In diesem Werk, das die ub.mdw vor Kurzem als Open Access-Buch in seine Online-Bestände aufgenommen hat, wird übrigens auch auf eine Datenbank verwiesen, die durch das dazugehörige Projekt realisiert wurde. Es handelt sich hiebei um eine Auflistung und Visualisierung der Verbreitung der Opera buffa und ihren Aufführungen in Europa zwischen 1740 und 1765.
Nicht zuletzt diese Visualisierung auf einer Landkarte lädt zur näheren (und ausgiebigen) Betrachtung ein.
 
Weiteres finden Sie hier ...
 

Impressum
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