DIALOG-FORUM IN 2 ETAPPEN 
WIE STEHT ES UM DIE UN/MÖGLICHKEITEN, MITEINANDER IN BEZIEHUNG ZU TRETEN?

Neela Enke, Eva Gottwalles, Susanne Lummerding, Sybille Wiedmann

Mit dem 2-teiligen Dialog-Forum (1. Teil: 90 Min. am Abend des 1. Konferenztags, 2.Teil: 90 Min. am 3. Konferenz­tag) bieten wir einen strukturierten dialogischen Raum, der als Format wie auch inhaltlich die zentralen Fragen des CfP aufnimmt und als Pilot-Format der ÖGGF für weitere GenderStudies-Tagungen erprobt wird. Das In-Beziehung-Treten von Akteur*innen aus unterschiedlichen Disziplinen und Praxisfeldern, also die Kommunikation (auch) im Rahmen der Tagung und der Wissensaustausch selbst werden adressiert und für das Weiterentwickeln von Formaten und Methoden der kollegialen Kommunikation und Wissensproduktion genutzt. Wir ermöglichen ein kritisches Reflektieren von Wissenskulturen und damit verbundener Ein- und Ausschluss­mechanismen. Wir eruieren, wie bestehende Wissensordnungen und Differenzkategorien hinterfragt, reproduziert oder aber neu konstituiert werden. Wir loten aus, wie wir mit eigenen Grenzziehungen im gemeinsamen Austausch konstruktiv verfahren und kritisch-kooperative Modi des Miteinander-Sprechens entwickeln können. Wir verstehen Forschung als Handlungs- bzw. Praxisfeld. Zugleich beobachten wir einen Kommunikations-Gap zwischen unterschiedlichen Forschungs- und Handlungsfeldern. Ausgehend von dieser Beobachtung und unserem Verständnis von Forschung als Praxisfeld wollen wir der Frage nachgehen, wie Wissen disziplin- und feldübergreifend transferiert wird und wie die gewonnenen Erkenntnissen professionell genutzt werden (können). Die Entwicklung alternativer Formate, die sich von einem (u.a. durch die bildungspolitischen Entwicklungen vor allem seit „Bologna“ begründeten) neoliberalen Verdrängungswettbewerb im Wissenschaftsbetrieb unterscheiden, scheint uns umso dringlicher, als gerade diskriminierungs- und machtkritische Forschungsansätze bzw. Forschungs-, Vermittlungs- und Beratungspraxen, die die (Re)Produktion hegemonialen/kanonisierten Wissens und damit verbundener Machtverhältnisse kritisch analysieren, sich seit Jahren zunehmend aggressiven Attacken von konservativer bis rechtspopulistischer Seite ausgesetzt sehen. Nicht nur deshalb scheint es uns geboten, dass gerade in den Gender-/Queer-/Diversity Studies verstärkt theoretisch_praktisch an alternativen Formen des Miteinander-in-Beziehung-Tretens und Miteinander-Sprechens/Produzierens gemeinsam gedacht und gearbeitet wird. Anknüpfend an die Arbeitsergebnisse der AG Theorie_Praxis, die den starken Bedarf des Austausches – über gängige Grenzziehungen hinweg – spiegeln, führen wir die Diskussion anhand aktueller Fragestellungen in unterschiedlichen Handlungsfeldern und in Hinblick auf konkrete Handlungs­möglichkeiten weiter. Das Dialogforum wird als ein aufeinander aufbauendes und dennoch offenes und flexibles Forum konstruiert, sodass nicht notwendigerweise an beiden Tagen dieselben Teilnehmenden erwartet werden, aber willkommen sind.

Neela Enke, Dr. rer. nat., Evolutionsbiologin, Trainerin, Mediatorin, Coach. Als selbständige Beraterin unterstützt sie Menschen aus wissenschaftlichen Organisationen im Konfliktfall und in Hinsicht auf ihre Karriereentwicklung (mit dem Schwerpunkt gender/diversity)

Eva K. Gottwalles, Dipl. Sozialwissenschaftlerin, Dipl. Sozialarbeiterin/pädagogin, systemische Organisationsentwicklerin. Mit ihrer Berliner Beratungsfirma gottwalles consulting unterstützt sie Organisationen bei der Implementierung von Gender und Diversity Mainstreaming und mit wissenschaftlicher Projekt-Begleitung und -Evaluation

Susanne Lummerding, Dr. habil., Kunst- und Medienwissenschaftlerin, zertifizierte Coach und Supervisorin (ÖAGG), Coaching/Beratung und Weiterbildungsangebote für Forschende und Forschungsinstitutionen, mit den Schwerpunkten Kritikkompetenz und Gender_diversity

Sybille Wiedmann, Dipl. Pädagogin, Gender-/Diversity-Kompetenz (FU Berlin), Supervisorin (DGSv); Mitbegründerin von gbm-Berlin, gender+bildung+medien, selbstständige Beraterin, Trainerin und Supervisorin; Vermittlung von Gender_Diversity u. a. im Gender Mainstreaming/ Budgeting, wissenschaftliche Projekt-Begleitung