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Leere Signifikanten und kulturpolitische Herausforderungen

Monika Mokre Populismus und Identitätspolitik poppen seit einiger Zeit als vage Begriffe im politischen Diskurs auf. Die Unbestimmtheit dieser Konzepte ist nicht ungewöhnlich – vage Begriffe sind für politische Auseinandersetzungen besonders geeignet, können sie doch mit unterschiedlichen Inhalten befüllt und vielfältig emotional aufgeladen werden. Zentrale Begriffe des Politischen, wie etwa Demokratie, sind leere Signifikanten im Sinne von Ernesto Laclau (2010); …

Demokratiekritik des Populismus <-> Politiktheorie des Films

Drehli Robnik Hießen diese Reihe (bzw. das auf ihr basierende Buchvorhaben) und ihre Aufgabenstellung »Rechtspopulismus kritisieren«, wäre es fast einfach: Rechtspopulismus wäre, als eine Mobilisierungsform anti-egalitärer, meist sexistischer und rassistischer Politik, die sich mit Kapitalinteressen gut versteht, ›einfach‹ abzulehnen, politisch zu bekämpfen. Was aber hier ansteht, ist Populismus – mit dem Anspruch, ihn zu kritisieren. Das heißt, dass Kritik gefragt …

»Hulapalu, What Is It All About?«

Embodied Performativity in the Relationship between Popular Music and Populism in Austria André Doehring , Kai Ginkel 1. Introduction1 In Austria, where at the beginning of our research the far-right populist party FPÖ was part of the government, things often seem to be perfectly clear in media and scholarly discourse concerning the relation of far-right populism2 and popular music. Usually, the …

Popular Music, Populism in Germany, and the Politics of Critique

Mario Dunkel , Reinhard Kopanski 1. Introduction The term populism is currently omnipresent. Politicians are quick to criticise statements and demands made by their colleagues as populist, and it is difficult to keep track of the number of academic papers, scientific articles, and journalistic writings on populism. In public discourse, at least in Germany, where the term is strongly associated …

Flaunting of the »High«

Popular Music, Taste and Populism in Hungary Emília Barna, Ágnes Patakfalvi-Czirják 1. Introduction On 7 April 2018, the evening before the Fidesz Party’s third supermajority win at the elections, Hungarian Prime Minister Viktor Orbán checked in via his social media profile. The footage showed him arriving at the MÜPA [Palace of Arts], an important cultural venue in Budapest, accompanied by family …

Autoritärer Rechtspopulismus und maskulinistische Identitätspolitik

Birgit Sauer Wahlgewinne autoritärer rechtspopulistischer Parteien in ganz Europa, nationalpopulistische rechte Regierungen in Ungarn und Polen sowie der Brexit sind Ausweis sich verschiebender politischer Kräfteverhältnisse – eine Verschiebung in Richtung eines rechten »autoritären Populismus« (Hall 1985, 116).1 Auch die machtvolle medial-öffentliche Präsenz rechter sozialer Bewegungen wie Pegida (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) in Deutschland, die »Identitäre Bewegung« in …

Gender als Affektbrücke und Arena

Rechtspopulistische Muster der Vergeschlechtlichung Julia Roth In gegenwärtigen rechtspopulistischen Mobilisierungen dient häufig eine gemeinsame Vorstellung und Verkörperung von Männlichkeit und Geschlechterrollen dazu, ein Gefühl von Zugehörigkeit und Gemeinschaft herzustellen. US-Präsident Donald Trump rief bekanntlich die rechtsradikale, paramilitärische Truppe der Proud Boys – die sich offensichtlich nicht von ungefähr nicht »Proud Americans« nennen – dazu auf, gewaltsam gegen seine Abwahl zu …

Feminität als politisches Kapital – rechtspopulistische Modelle

Gabriele Dietze Moderner Rechtspopulismus1 ist inzwischen ein internationales Phänomen mit unterschiedlichen nationalen Ausprägungen. Im Herzstück der allermeisten findet sich eine gewisse Obsession mit Geschlecht. Neben Polemiken gegen die homosexuelle Ehe, insbesondere auch gegen ein dieser zugeordnetes Adoptionsrecht, gegen jegliche Form von Geschlechtsmigration oder Geschlechtsuneindeutigkeit sowie gendergerechte Sprache – und, je nach Kontext, auch gegen (früh‑)kindliche Sexualerziehung in Kitas und Schulen …

Paradoxien rechter sexueller Politiken in Frankreich

Populismus oder Opportunismus? Cornelia Möser Politiken, die gegen Migrant*innen hetzen und dabei vorgeben, Frauen und sexuelle Minderheiten zu beschützen, werden in jüngeren Analysen rechter sexueller Politiken als Populismus bezeichnet (z.B. Dietze und Roth 2020). Doch der Begriff ist historisch wie analytisch unscharf. Zudem lässt sich fragen, ob er die Charakteristika rechtsextremer sexueller Politiken wirklich ausreichend trifft. Dieser Beitrag beschäftigt sich …

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