Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs
von Milo Rau
Österreichische Erstaufführung
Koproduktion mit dem Volkstheater
mit | Anja Herden |
Regie | Alexandru Weinberger-Bara |
Bühnenbild und Kostüme | Julia Krawczynski |
Sounddesign | David Lipp |
Video | Marvin Kanas, David Lipp |
Maske | Adrienn Ruborics |
Dramaturgie | Roland Koberg |
Produktionsassistenz | Hannah Gehmacher |
Bühneneinrichtung | Studio Kudlich |
Termine
Do 8. März 2018 | Premiere
Di 13. | Fr 23. März 2018
Mi 4. | So 29. April
Beginn jew. 20.00 Uhr
weitere Termine folgen
Aufführungsort
Volx/Margareten
Margaretenstraße 166 | 1050 Wien
Karten
über den Vorverkauf des Volkstheaters
Hier also zu weinen, das wär' das Allerletzte.
Zwei Frauen, die wissen, wie sich ein Maschinengewehr anhört. Die eine musste erleben, wie ihre Eltern damit erschossen wurden. Die andere war Entwicklungshelferin im Kongo bis zu einem mörderischen Überfall auf ein von NGOs verwaltetes Lager. Die eine stammt aus Zentralafrika und wurde in Europa adoptiert. Die andere bezeichnet sich als nordisch und wurde Schauspielerin am Stadttheater.
Der Schweizer Theatermacher, Autor und Aktivist Milo Rau schrieb den Doppel-Monolog Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs auf der Grundlage von Interviews mit NGO-Mitarbeiter/innen, Geistlichen und Kriegsopfern in Afrika und Europa. Dem zugrunde liegt die Frage nach dem Mitleid: Wie erträgt man das Elend? Was macht das Elend so attraktiv? Wie in vielen seiner international gerühmten Projekte, darunter Die Moskauer Prozesse, The Civil Wars und zuletzt Das Kongo Tribunal, schärft Milo Rau den Widerspruch zwischen Mitverantwortung und Anteilnahme an globalen Konflikten. Mit Mitleid wird eines der aufsehenerregendsten politischen Theaterstücke der letzten Jahre nachgespielt.
In der Inszenierung von Regie-Absolvent Alexandru Weinberger-Bara verkörpert Anja Herden beide Rollen, die mit schwarzer und die mit weißer Hautfarbe.
Milo Rau
Der Schweizer Autor (*1977 in Bern) studierte Soziologie, Romanistik und Germanistik in Paris, Berlin und Zürich, u. a. bei Pierre Bourdieu und Tzvetan Todorov. Seit 2002 veröffentlichte er über 50 Theaterstücke, Filme, Bücher und Aktionen, die an allen großen internationalen Festivals zu sehen waren, u. a. am Theatertreffen Berlin, Festival d’Avignon, Biennale Teatro die Venezia, Wiener Festwochen und Kunstenfestival Brüssel und durch über 30 Länder weltweit tourten. Der vielfach ausgezeichnete Milo Rau wurde zuletzt mit der Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik 2017 und dem ITI-Preis zum Welttheatertag 2016 geehrt. Rau ist nach Theaterkünstlern wie Frank Castorf, Pina Bausch, George Tabori, Heiner Goebbels oder Christoph Marthaler der bisher jüngste Träger des renommierten Theaterpreises. »Five Easy Pieces« wurde 2016 als erste nicht-inländische Produktion mit dem Spezialpreis der Jury der Belgischen Theaterkritik ausgezeichnet und 2017 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Ab der Saison 2018/19 übernimmt Milo Rau die Direktion des Nationaltheaters in Gent.