Der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) hat erstmals seit 2010 wieder zwei PEEK-Projekte der mdw bewilligt. PEEK-Projekte dienen der Entwicklung und Erschließung der Künste – arts-based research steht dabei im Vordergrund und soll dadurch noch mehr ins Bewusstsein der Forschung rücken. Die beiden an der mdw genehmigten Projekte erhalten jeweils knapp 400.000 € vom FWF.

Kreative (Miss)Verständnisse – Methodologien der Inspiration unter der Projektleitung von Johannes Kretz, Leiter des Instituts für Komposition, Elektroakustik und TonmeisterInnen-Ausbildung der mdw, widmet sich der Entwicklung von neuen Umgangsweisen mit Inspiration. „Wir ermutigen zu kreativen (Miss)Verständnissen, die aus der Interaktion von Wissenschaft und künstlerischer Praxis hervorgehen, zwischen Europäischer Kunstmusik und Volksmusik sowie nicht-westlichen Stilen, insbesondere von indigenen Minderheiten in Taiwan“, so der Projektleiter. Eine interdisziplinäre und transkulturelle Methodologie des Schaffens von Musik soll entwickelt und damit eine dialogische, dezentralisierte Wissensproduktion im Rahmen der künstlerischen Interaktion gefördert werden.

Verrottende Klänge – über den zeitlichen Verfall von digitalem Audio: sich dem Verderben hingeben unter der Leitung von Thomas Grill geht Aspekten des Verfalls digitaler Daten nach und hinterfragt diese Verfallserscheinungen vor dem Hintergrund von digitalen Klängen Ursachen, Mechanismen und Effekten. Damit soll u. a. das Bewusstsein für die Materialität, Fragilität und sozio-ökonomische Kontextualität digitaler Daten erhöht werden und mit dem Mythos, digitale Audio- und Videodaten seien verlustfrei, aufgeräumt werden. Zentrales Anliegen ist es, die in „der künstlerischen Praxis verborgene Freiheitsgrade im Umgang mit der Allgegenwart des Verderbens zu offenbaren“.

 

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