Das Projekt Akademische Integrität sorgt an der mdw für einen hohen Qualitätsstandard bei Abschlussarbeiten und macht mit seiner aktiven Umsetzung auf sich aufmerksam.

Akademisch integer studieren
Akademisch integer studieren ©molllom

Akademische Integrität schien lange Zeit eine Selbstverständlichkeit zu sein, über die man nicht weiter nachdenken musste. Wo, wenn nicht an den Universitäten, sollte integer
gearbeitet werden? In den letzten Jahren begegnen uns allen gehäuft Vorwürfe, vor allem an Personen des öffentlichen Interesses, ihre Abschlussarbeiten wären Plagiate, wie etwa
die des ehemaligen deutschen Ministers Karl-Theodor zu Guttenberg. Seitdem mangelt es nicht an einschlägigen Meldungen in der deutschsprachigen und internationalen Presse.

Ausgelöst durch einen konkreten Anlassfall vor einigen Jahren beschäftigte sich auch die mdw intensiver mit der Frage, wie zum einen wissenschaftliche und künstlerische Abschlussarbeiten effektiver auf ihren eigenständigen Gehalt hin untersucht, zum anderen aber auch, wie das Entstehen möglicher Plagiate und intertextueller Fehler bereits im Vorfeld vermieden werden könnte.

Die ExpertInnen der Abteilung für Organisationsrecht und Berufungsmanagement (ORB) der mdw, Karl-Gerhard Straßl und Martina Baravalle, entwickelten, unterstützt durch das Rektorat, eine Strategie und konkrete Maßnahmen, um den Fokus auf die wissenschaftliche Qualität der an der mdw verfassten Arbeiten zu legen.

Ein Workflow wurde implementiert, der mithilfe einer Software Textidentitäten leichter auffindet. Eine für alle wissenschaftlichen und künstlerischen Diplom-/Masterarbeiten und Dissertationen verpflichtende elektronische Einreichung garantiert die umfassende Überprüfung und erst nach einer Auswertung im Vier-Augen-Prinzip durch die ExpertInnen kann die gebundene Version der Arbeit von den Studierenden abgegeben werden. Zudem befasst sich je eine Arbeitsgruppe im wissenschaftlichen und im künstlerischen Bereich damit, Mindeststandards festzulegen, die für diese Arbeiten künftig gelten sollen.

Die zweite bedeutende Konsequenz aus der Beschäftigung mit dem Thema zielt auf Prävention. Studierende und Lehrende werden sensibilisiert und bestmöglich in der manchmal ungewohnten Rolle des Schreibenden beziehungsweise Betreuenden einer wissenschaftlichen oder künstlerischen Abschlussarbeit unterstützt. So trägt das laufende Projekt AKI – Akademische Integrität hilfreiche Informationen und Arbeitsmaterialien an alle Beteiligten heran, organisiert Infoveranstaltungen und bietet Hilfestellung in der Entwicklung von Schreibberatungsprozessen.

Die Initiative, Studierende und Lehrende zu unterstützen, trägt bereits erste Früchte, denn die Qualität der Texte steigt kontinuierlich, so die ProjektleiterInnen, die regelmäßig auch an anderen Bildungseinrichtungen zu dem Thema vortragen.

Die intensive Auseinandersetzung mit der Materie führte übrigens sogar so weit, dass die von Straßl und Baravalle erarbeitete Definition des Begriffs Plagiat in die uniko – Österreichische Universitätenkonferenz – hineingetragen und letztendlich über das Ministerium auch vom Nationalrat mit der Novellierung 2015 in das Universitätsgesetz – leicht überarbeitet – übernommen wurde.

Nähere Informationen zum Projekt Akademische Integrität und aktuelle Veranstaltungen finden Sie unter www.mdw.ac.at/aki

Hinweis:
Die nächste Veranstaltung findet am 21. Jänner 2017 unter dem Titel Der fremde Geist in meinem Text. Gute wissenschaftliche Praxis im Umgang mit fremden Ideen, Worten und Arbeitsergebnissen statt.

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