November

Sami Music – Sonic Politics in the European North
International symposium with invited speakers, Yoik workshop, Sami concert

The symposium will deal with aspects of Sami music contextualizing minority politics, transmission, heritage, self–representation and decolonization.
11.-12. November 2016, Fanny Hensel Saal, University of Music and Performing Arts Vienna
Anton-von-Webern-Platz 1
1030 Wien
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► Flyer
► Program and Abstracts

MITWIRKENDE:
ReferentInnen: Ola Graff, Thomas Hilder, Dan Lundberg, Pirkko Moisala, Tina K. Ramnarine, Krister Stoor
Workshop: Krister Stoor
Konzert: Stuoris & Balddonas
Eine Veranstaltung des Instituts für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie

Eintritt frei

SYMPOSIUM:
Freitag, 11. November, 10.00 – 15.00 Uhr und Samstag, 12. November 2016, 10.00 – 14.00 Uhr
JOIK-WORKSHOP:
Freitag, 11. November 2016, 15.30 – 17.00 Uhr

KONZERT „To Yoik is to Live “:
Freitag, 11. November 2016, 19.00 Uhr
Fanny Hensel Saal
Anton-von-Webern-Platz 1
1030 Wien

 
Das Symposium wird online live übertragen. Sie können dem Live Stream hier folgen: https://www.mdw.ac.at/mdwMediathek/livestream/
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“To yoik is to live”: Sami-Musik und gesellschaftspolitische Konnotationen

Internationales Symposium in englischer Sprache, Joik-Workshop und Konzert
Sami (Sápmi) sind eine indigene Bevölkerungsgruppe in Schweden, Norwegen und Finnland, sowie Teilen Russlands, angesiedelt am Polarkreis, deren Geschichte von Diskriminierung gezeichnet ist, die aber heute immer mehr die politischen Diskurse und die musikalische Repräsentanz der nordischen Länder mitbestimmen. Indigene Bevölkerungsgruppen werden im politischen Handeln aber auch in der ethnomusikologischen Forschung in die Minderheitendiskurse eingeordnet. Deshalb ist besteht thematisch ein enger Bezug zum Schwerpunkt „Musik und Minderheiten“ am Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie.
Indigene Völker gelten bis zu einem gewissen Grad als „exotisch“ und insbesondere ihre musikalischen Äußerungen sind vielfältigen Klischeebildungen unterworfen. Das kommt daher, dass Musik in der Vergangenheit, aber zum Teil bis heute in indigenen Gemeinschaften rituelle oder kultische Funktionen hat. Das Wort „Musik“ existiert in den meisten indigenen Sprachen überhaupt nicht. Diese kultischen Funktionen sind für alle möglichen esoterischen Instrumentalisierungen sehr attraktiv, indigene Musik wird mit Schamanismus und Naturreligion verbunden und steht generell für „Spiritualität“. Auch der Joik der Sami ist so eine Musikgattung.
Joik ist eine Vokalgattung der Sami die eng mit dem Lebensraum und der Natur verbunden ist, auf Improvisation basiert und im Schamanismus eine große Rolle spielte. Das war der Grund, warum der Joik in der Geschichte immer wieder verboten war, insbesondere ausgehend von der Kirche. In unserem Symposium “Sami Music – Sonic Politics in the European North” wird einerseits diese Geschichte der Verbote thematisiert aber auch die Faszination, die vom Joik ausging und ihren Niederschlag in Archivkdokumenten findet. Ebenso geht es um zeitgenössische politische Instrumentalisierungen und um Repräsentanz. Joik ist heute in vielen Genres der Kunstmusik und Popularmusik zu finden und spielt auch beim Eurovision Song Contest eine Rolle. Entlang der Diskurse über eine indigene Musikgattung werden die Aushandlungen von gesellschaftlichen Macht-Positionen im Spannungsverhältnis von Minderheit und Mehrheit gezeigt. Wir konnten sechs internationale ExpertInnen gewinnen, die in Referaten (mit Diskussionen) diese Materie präsentieren werden. 
So wichtig uns die gesellschaftspolitische Einbettung ist, so wesentlich erscheint es uns auch, die Musik selbst ins Zentrum zu stellen. Deshalb finden ein Joik-Workshop und ein Konzert im Rahmen unseres Symposiums statt, gestaltet von Musikern, die selbst der Minderheit angehören.
Ursula Hemetek

 

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