2011 >> Gastvorträge der emeritierten ProfessorInnen des IVE - em. Prof. Gerlinde Haid und em. Prof. Walter Deutsch

Im Rahmen der Vorlesung “Europäische Volksmusik” finden zwei Gastvorträge von zwei emeritierten ProfessorInnen des Instituts für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie statt.


Montag, 28.11.2011, um 16:00 – 17:30, im IVE Seminarraum, Zi. 0213

Gastvortrag von em. o. Univ.– Prof. Dr. Gerlinde HAID

Varianten, Parodien, Neuschöpfungen in der Volksmusik


Varianten, Parodien, Neuschöpfungen – das gehört sozusagen zur „Biologie“ der Volksmusik, zu der Art wie sie aus der Improvisation heraus lebt, sich verändert und verbreitet. In der Vorlesung wird den spannenden Vorgängen rund um dieses Thema, das immer mit dem Lebensumfeld der singenden oder musizierenden Menschen zu tun hat, anhand von Feldforschungsaufnahmen nachgespürt.

Gerlinde Haid machte in Wien das Lehramt aus Musikerziehung und Germanistik und das Doktorat aus Volkskunde und Musikwissenschaft. Sie begann ihre wissenschaftliche Laufbahn an der Wiener Musikuniversität bei Univ.-Prof. Mag. Dr. h.c. Walter Deutsch und war dann viele Jahre Generalsekretärin im Österreichischen Volksliedwerk, bevor sie ihre wissenschaftliche Karriere zunächst als Assistentin am Mozarteum in Innsbruck (bei Univ.-Prof. Dr. Josef Sulz) und schließlich als Professorin und Institutsleiterin am Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie an der Wiener Musikuniversität fortsetzte. Seit 1. Oktober 2011 ist sie emeritiert. Ihr Hauptforschungsgebiet ist Volksmusik in Österreich.

Montag, 12.12.2011, um 16:00 – 17:30, im IVE Seminarraum, Zi. 0213

Gastvortrag von em. Prof. Dr. h.c. Walter DEUTSCH

Stilkundliche Bemerkungen zur Volksmusik


Das Erkennen von stilistischen Merkmalen erlaubt uns die Musik einer Epoche und/oder die Volksmusik einer abgrenzenden Region zu beschreiben und zu deuten. Die stilistischen Eigenheiten der Volksmusik sind Ausdruck der in einer Landschaft wirkenden Musikalität der dörflichen Gesellschaft. Für Österreich gilt es die Melodietypen zu erkennen, die das stilistische Bild der Volksmusik im Land prägen.

Nach ersten Studien am Seminar für Musikerziehung in Innsbruck setzte Walter Deutsch seine Ausbildung nach Krieg und Gefangenschaft in Innsbruck und danach an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien fort. 1965 wurde er Gründer des Instituts für Volksmusikforschung an dieser Akademie und leitete es bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1991. Von 1992 bis 1999 war Walter Deutsch Präsident des Österreichischen Volksliedwerkes und ist seit 1999 dessen Ehrenpräsident. Unter seiner Federführung erscheint seit 1993 die „Gesamtausgabe der Volksmusik in Österreich" („Corpus Musicae Popularis Austriacae"), die 20 Bände umfasst.