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Women And The Murder Ballad - implizite und explizite Gewaltdarstellungen im Kunstlied

Modul für das Studienjahr 2021/22


Lehrinhalt:

Den Ausgangspunkt dieses Projekts stellt die Beschäftigung mit der Tradition der Mörderballade dar: Frauen und Männer als Täter_innen, Opfer, Zeugen und Erzähler_innen. Den kulturhistorischen und ästhethischen Background liefert das begleitende musikwissenschaftliche Seminar Women and the Murder Ballad, das im Wintersemester von Chanda VanderHart angeboten wird.

In der künstlerischen Auseinandersetzung wird das Thema der "Mordsgeschichten" insofern weiter gefasst, als auch Lieder und Gesänge, die Freiheitsberaubung, gewalttätige Angriffe sowie Verführung und Verlust der "Unschuld" zum Inhalt haben, erarbeitet und diskutiert werden sollen. Traditionelle Rollenbilder im Kunstlied und deren Relevanz in unserer Gegenwart sollen genauso thematisiert werden wie die Frage nach zeitgemäßen Interpretationen dieser Darstellungen bzw. ob dies überhaupt möglich, erwünscht oder sogar notwendig ist.

Es gibt auf einer Seite unzählige Lieder über Leidenschaft in der Liebe, über Sehnsucht und Erfüllung, auch über Liebe und Lust in „verbotenen“ Situationen, in denen diese Gefühlswelt zelebriert wird. Auf der anderen Seite gibt es Lieder, die über die Konsequenzen (vor allen für Frauen) einer Begegnung handeln - Begegnungen von gewalttätigen Angriffen, von Verführungen und Untreue, oder einfach über ein Zusammentreffen, dass die soziale Norm nicht entspricht - die zu einer sozialen Ausgrenzung führen. Heitere Lieder aber auch Lieder mit einer Neigung zur Dramatik, dienen manchmal als Warnung über die Auswirkungen für das Opfer und was der Verlust von „Unschuld“ im sozialen und gesellschaftlichen Kontext bedeutet. Konsequenzen für die Täter werden selten thematisiert.



Konzeption und Leitung: Judith Kopecky
musikalische Leitung:
Chanda VanderHart (Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung)
Stephen Delaney (Anton Bruckner Institut für Chor- und Ensembleleitung sowie Tonsatz in der Musikpädagogik)