Inclusive Pedagogy in Arts


Ein neues europäisches Modell inklusiven Musizierens


Inclusive PedagogyFoto: ©privat


Von September 2017 bis März 2019 ist die mdw Partnerin des Erasmus Plus Projekts / Strategische Partnerschaft (Key 2) Inclusive Pedagogy in Arts – Europe.

Die strategischen Partner des Erasmusprojekts, das Kuopio Conservatory Finland und die Savonia Hochschule für Musik und Tanz in Kuopio, die Siauliai Universität Litauen und die Siauliai 1st Music School, die Universität Vechta sowie die Kreismusikschule Vechta in Deutschland und die mdw in Österreich haben sich zum Ziel gesetzt, beispielhafte Praxen inklusiven Musizierens zu suchen, zu beschreiben, zu evaluieren und aufgrund dessen ein neues europäisches Modell zu entwickeln sowie innovative Lehrmaterialien bereit zu stellen.

Alle Institutionen sind der UN-Behindertenrechtskonvention (UN Convention on the Right of Persons with Disabilities, 2006) verpflichtet, welche im Artikel 24 das Recht auf die höchstmögliche Bildung und das Recht auf gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen einfordert, um ein inklusives Bildungssystem zu errichten. Der gemeinsame Nenner sind die Werte der Partizipation, der Inklusion und Diversität.


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Die Projektpartner haben langjährige Erfahrungen im Feld des lebendigen Musizierens mit fähigkeitsgemischten und altersgemischten Gruppen, wobei das Musikmachen in den verschiedensten sozialen Feldern stattfinden kann. Ein intensiver Erfahrungsaustausch soll das theoretische und praktische Wissen jedes Partners voranbringen.

Das Projekt konnte am 6. Oktober 2017 anlässlich des European Music School Symposiums durch Beate Hennenberg (mdw) und Elina Vetomiemi (Kuopio Konservatorium) vor zahlreichen europäischen FachkollegInnen vorgestellt und diskutiert werden. 


1. Arbeitstreffen


Das erste Arbeitstreffen vom 23. bis 25. 10. 2017 in Kuopio in Mittelostfinnland wartete mit einem strengen Arbeitsplan auf. Neben Rektor Esko Kauppinen begrüßten auch Annukkaa Knuuttila und Elina Vietomiemi, welche das Erasmusprojekt letztlich einreichten. Alle Beteiligten waren eingeladen, sich hervorragende Beispiele von inklusiver Musikpädagogik im Rahmen des Kuopio-Konservatoriums, der Savonia Hochschule, von Zentren für mehrfachschwerstbehinderte Kinder und Jugendliche, von inklusiven Schulklassen anzuschauen und mit den Lehrenden zu diskutieren.


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Besonders fiel die Bläserklasse mit Blechblasinstrumenten für junge Menschen mit Trisomie 21 auf, welche in der Pohjantie Schule über einen Zeitraum vorbereitet werden, um am Bläserorchester der Schule teilzunehmen. Beeindruckend auch die häufige Unterstützung von kreativem Tanz in den Feldern der Musikpädagogik, gelehrt an der Savonia Hochschule. Oder die abwechslungsreiche, bewegungsintensive und aktiv musikalische Stunde für Kleinkinder und Elternteil des Konservatoriums.

Im Sonderpädagogischen Zentrum Paloaho School kommt jeder Schüler mit Betreuenden, welcher eine Art Krankenschwesterausbildung hat, in die Musikeinheit. Die Kooperation mit dem Musikkonservatorium gibt es seit zehn Jahren, aufgebaut von Annukka Knuuttila. Spannend auch ein außergewöhnliches Beispiel musikpädagogischen Handelns – Elina Vietomiemi und eine Kollegin besuchen wöchentlich die Elternzimmer der Frühgeborenenstation des örtlichen Krankenhauses und singen gemeinsam mit den Eltern im engen Kontakt mit den Babies.

Bis zum nächsten Arbeitstreffen an der Universität Vechta sind einige Hausaufgaben zu erledigen, Essays zu ausgesuchten Keywords zu schreiben, gute inklusive Praxismodelle im Heimatland zu finden und (neu) zu beschreiben, die Gruppe zu vernetzen und Ideen zu verbreiten.