Netzwerktreffen Kultur und Inklusion an der Akademie der Kulturellen Bildung in Remscheid, NRW


Das fünfte Netzwerktreffen Kultur und Inklusion, geleitet von Irmgard Merkt, das sich an Fachkräfte künstlerischer Hochschulen und Ministerien, an Gleichstellungsbeauftragte sowie an ExpertInnen der Kunstszene richtete, fand am 6. und 7. November 2019 an der Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW statt. Das heurige Thema lautete Inklusion und künstlerische Hochschulen – Status quo und Zukunftsaufgaben. Vielfältige Vorträge und Diskussionen zeigten, welche spannenden Projekte entstanden, wie Diversitätsmanagement greift, welche Forschungsfragen virulent sind, wie viel aber dennoch zu tun ist.
Susanne Keuchel, Direktorin der Akademie präsentierte erste Ergebnisse einer Umfrage zum Thema Inklusion an den staatlichen künstlerischen Hochschulen in Deutschland. Danach sind die Musik- und Kunsthochschulen inklusivem Gedankengut gegenüber offen, studieren inzwischen immer mehr Menschen mit Sinnesbeeinträchtigungen oder chronischen Erkrankungen Musik oder Kunst. 71 % dieser Hochschulen melden einen Bedarf an Weiterbildung zu inklusivem Input an. Einzelne Hochschulen sind bereits vorangeschritten, jedoch fehlt eine systematische Verankerung oder auch eine Vernetzung, welche vieles leichter machen würde. Der Studie nach bieten 39 % der Hochschulen in den pädagogischen Ausbildungsfächern inklusive Inhalte an. Oft sind diese Institutionen in historischen Gebäuden untergebracht, hier müssten Maßnahmen zu Barrierereduzierung greifen.
Im Workshop zum Feld der Umsetzung der Vorgaben der UN Behindertenrechtskonvention, in dem es um Strukturen und Konzepte ging, gaben Julia Wernicke, Jutta Schubert, Michael Dörner und Beate Hennenberg Einblicke in ihre Arbeitsfelder; als Chair fungierte Birgit Jank.
Im Round Table diskutierten Dr. Vanessa Marlog, Kulturreferentin des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Jutta Schubert (Eucrea), Prof. Dr. Thomas Grosse (Rektor der Hochschule für Musik, Detmold), und Prof Dr. Susanne Keuchel, Präsidentin des Deutschen Kulturrats, wie die Hochschulen für eine inklusive Ausbildung aufgestellt sein müssen. Das Ensemble Thonkunst, bereits im vergangenen Jahr Gäste unseres 3. Wiener Inklusiven Soundfestivals, bezauberte mit seinem abendlichen Konzert.

Beate Hennenberg