Inclusive Pedagogy in Arts – Europe (IPA-E)


Final Seminar des Erasmusprojekts in Finnland

Vom 7. bis 9. Februar 2019 fand am Konservatorium Kuopio in Nordostfinnland, das eine Depandance der Sibelius-Akademie beherbergt und stark mit der Savonia University of Applied Sciences Music and Dance mit deren starker Tanzabteilung kooperiert, das Abschluss-Symposium des IPA-E-Projekts mit dem Titel To Inclusion and Beyond! statt. 

Die seit zweieinhalb Jahren aktiv in das Projekt eingebundenen Mitarbeiter_innen, neben Projektleiter Direktor Esko Kauppinnen und den Kuopio-Instrumentalpädagog_innen Annukka Knuuttila und Elina Vetoniemi weiterhin die beiden Dozentinnen Hanna Turunen und Paula Niemi von Savonia, dann die Institutsleiterin und Musikpädagogin des Instituts für Musikpädagogik der litauischen Universität Siauliai, Diana Straksiene, und Medienpädagogin Edita Muskiene, zwei Instrumentalpädagoginnen der Ersten Musikschule in Siauliai, Kristina Kupryte und Jurgita Bubniene, der Studiengangsleiter am Institus für Musikpädagogik der Universität Vechta Roland Hafen, die AHS-Lehrende und Doktoratsstudentin Heidi Zacheja, der Musikschuldirektor der Kreismusikschule Vechta, Rainer Wördermann, sowie Beate Hennenberg vom IMP der mdw, trugen als Keynotespeaker am ersten Symposiumstag ihre Arbeitsergebnisse in Bezug auf die erfahrenen Kooperation vor. Am zweiten Tag referierten wir darüber, wie sich die verschiedenen Arbeitsbereiche zu Schlüsselfragen von Inklusion positionieren. 

Das Publikum reiste aus zehn Ländern an und informierte sich über die internationalen Ansätze in der Musik/Schul/Lehrer_innen-Aus/Bildung. Einige von ihnen, etwa der Präsident der European Musikschool Union, Philippe Dalarun, Mohammad A‘wer, Generaldirektor des Jugendforums von Jerusalem, Palästina, und Abdel Salam Sabah, Musikpädagoge dort, waren aktive Mitglieder des Abschluss-Roundtables und brachten wiederum neue und spannende Sichtweisen ein. Aus der Musikschule Schladming reisten fünf Instrumentalpädagog_innen.

Inklusiv musizierende Ensembles zeigten ihr Können und ihre Haltung, so die Band des Konservatoriums unter dem Musikpädagogen Sampo Leksis, oder das Blasorchester der Schule Pohjantie namens Trööttä unter Leitung von Marjukka Huttunen und Anne Heikkinen. 

Im Umfeld des Konservatoriums in Kuopio gibt es kaum Kolleg_innen, welche sich nicht für Inklusion einsetzen, ein Verdienst von Direktorin Emerita Anna-Elina Lavaste, gleichzeitig Mutter einer behinderten Tochter, die vieles ermöglichte und darüber publizierte, und von Musikpädagogin und Leiterin der Frühmusikabteilung Annukka Knuuttila. In Erinnerung blieben die Vorträge von Lehrer-Ausbilder und Sonderschullehrer Jukka Vetoniemi, der Ausschnitte seiner Dissertation Beeing Including vorstellte, sowie von Kinderärztin und Mutter eines behinderten Sohns Johanna Immonen. Einen außergewöhnlichen Vortrag hielt Tanzpädagoge Jari Karttunen insofern, als er von Tänzer Nikolas Iltola, der mit einer Behinderung lebt, künstlerisch unterstützt und somit der Vortrag auf eine neue Stufe gehoben wurde.

Umfassende Bildung, reiche Erfahrung mit Vielfalt und strikte Verfügbarkeit notwendiger Unterstützung sind die Hauptfaktoren für unsere positive Einstellung zu Inklusion. Sie wendet sich sowohl an Studierende und Lehrende mit unterschiedlichen Arten von besonderen Bedürfnissen, darunter auch mit nicht sichtbaren Erkrankungen. Letztlich erreichen wir mit dieser pädagogischen Ausbildung Schüler_innen inklusiver Klassen, an Musik Interessierte in den heterogenen Feldern von Community Music und Flüchtlingsarbeit sowie ältere Menschen, bei denen möglicherweise der Leistungsrückbau pädagogisch begleitet werden sollte. 

Jede Organisation hat einen etwas anderen Ansatz zur Inklusion, was den Reichtum unseres Projekts ausmachte. Dank des Austauschs können Innovationen bewährte Verfahren unterstützen, und das neue Selbstbewusstsein hilft, die Bildungslandschaft zu verändern und unsere Lehrtätigkeit und Lehrplanarbeit zu vertiefen. Das Folgeprojekt soll diesen Herbst starten. 

Beate Hennenberg