Dialoge neu knüpfen: Bildungswissenschaften und Musikpädagogik inklusiv


Der erste Termin der neuen Vorlesungsreihe Dialoge neu knüpfen: Musikpädagogik und Bildungswissenschaften inklusiv, gefördert durch den Gender|Queer|Diversität-Call_mdw 2020, war gekoppelt mit der ebenfalls im Wintersemester 2021/ 22 begonnenen Überblicksvorlesung Methodologie. Musikpädagogik.

Referent und Workshopleiter am 13. Dezember 2021 war Tobias Buchner, Leiter des Instituts Inklusive Pädagogik und Professor für Inklusive Pädagogik mit dem Schwerpunkt kognitive Entwicklung an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich, der gleichzeitig auch als stellvertretender Vorsitzender des Unabhängigen Monitoringausschusseszur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen kraftvolle Akzente setzt.

Nach einer Begrüßung seitens der Vertreterin der Stabstelle GGD, Birgit Huebener, begann der unter dem Titel dis/ ability im Kontext inklusiver Bildung: Rekonstruktive Inklusionsforschung stehende Abend. Im Zentrum des Vortrags standen empirische Skizzen, die auf Daten basierten, die mit Hilfe eines qualitativen mixed-methods-Designs unter anderem auch in Musikeinheiten in Integrationsklassen gewonnen wurden. Anhand dessen wurde gezeigt, wie durch starre, ableistische Konzepte und Adressierungen dis/ability in vielen Schulsettings trotz zahlreicher inklusiver Initiativen noch immer bemerkbar ist.

Nach einer lebendigen Diskussion ging es im anschließenden Workshop um rekonstruktive Inklusionsforschung und die Auseinandersetzung mit dem empirischen qualitativen Material. Es wurde dargelegt, wie in unterrichtlichen Settings oft eingewobene Fähigkeitserwartungen rekonstruiert werden. Drei sehr gut vorbereitete Studierende hatten eigenes empirisches Material mitgebracht. Es ging darum, welche Techniken und Methoden sinnvoll bei welchen Fragestellungen anzuwenden sind, gerade auch bei Schüler_innen, zu denen die Lehrperson ableistische Annahmen hat. Bedingung ist jedenfalls, dass die Forschungsperson jene Menschen, mit denen man forscht, sehr gut kennenlernen sollte, was eher durch qualitative Methoden erreicht werden kann. Die Veranstaltung lebte von einer lebte von progressiven Dynamik.

Beate Hennenberg