Das von Jan und Aleida Assmann geprägte Phänomen des kulturellen Gedächtnisses ist Ende des 20. Jahrhunderts zu einem wichtigen Begriff kulturwissenschaftlicher Forschung geworden. Als Gedächtnis wird tradiertes Wissen über die Vergangenheit im weitesten Sinn (z.B. Erinnerungen) verstanden, das eine Gesellschaft (Stichwort: kollektives Gedächtnis) aus ihrem gegenwärtigen Bezugsrahmen rekonstruieren kann. Gedächtnis ist damit nicht nur Speicher von Vergangenheit, sondern das Ergebnis ihrer Einbettung in gegenwärtige gesellschaftliche Zusammenhänge. Außer in Texten und Bildern wird das kulturelle Gedächtnis auch mittels audiovisueller Dokumente konstruiert. Telling Sounds greift die theoretische Grundlage des Gedächtnisbegriffs auf und versucht Musik und/oder die auf sie im weitesten Sinn bezogenen Äußerungen als bedeutungsstiftend in den gegenwärtigen Diskurs einzubinden.