Reihe 'Musikleben - Studien zur Musikgeschichte Österreichs'


Die Reihe MUSIKLEBEN - STUDIEN ZUR MUSIKGESCHICHTE ÖSTERREICHS dient der Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zur Erforschung der Alltagsgeschichte der Musik. Damit ist der Blick bewusst auf die vielfältigen Verflechtungen der Musik im sozialen Kontext, in mentalitätsgeschichtlichen Voraussetzungen, sowie kultur- und geistesgeschichtlichen Konstellationen gelenkt. Die vorliegenden Bände präsentieren einerseits herausragende Diplomarbeiten bzw. Dissertationen von AbsolventInnen unseres Institutes, andererseits stellen sie die Ergebnisse von Kongressen bzw. von Instituts-Forschungsprojekten vor. Das (ehemalige) Institut für Musikgeschichte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien will mit solchen Veröffentlichungen einen Beitrag zu einer gesamtkulturellen Darstellung der Bedeutung der Musik in der Geschichte und Gegenwart Österreichs leisten.

 

Band 12:
Christina Meglitsch:
Wiens vergessene Konzertsäle. Der Mythos der Säle Bösendorfer, Ehrbar und Streicher

Hrsg. Friedrich C. Heller
225 Seiten, Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften, 2005

Parallel zum Aufstieg des Klaviers zum populärsten Universalinstrument des 19. Jahrhunderts ging die Verbürgerlichung des Konzertwesens und die damit verbundene steigende Nachfrage an öffentlichen Aufführungsstätten einher. In Wien existierte bis 1870 kein Saal, der ausschließlich für den Konzertgenuss konzipiert war. Diese Marktnische erkannten Ludwig Bösendorfer und Friedrich Ehrbar. Mit der Einrichtung der Säle Bösendorfer und Ehrbar gelang es ihnen, Räume zu schaffen, die ein nicht wegzudenkender Fixpunkt für das kulturelle Leben Wiens wurden. Die erhaltenen Programmzettel zeugen von einer nicht enden wollenden Liste von Künstlerpersönlichkeiten: Brahms, Bruckner, Liszt, Mahler, Schönberg, Richard Strauss und unzählige andere bereicherten diese Säle mit ihrer Anwesenheit. Mit dieser Arbeit sollen die Säle aus der Vergessenheit geholt und ihnen die längst fällige Würdigung zuteil werden.

Band 11:
Erwin Barta, Reinhold Westphal:
Hallo! Swing-Swing! Unterhaltungsmusik der vierziger und fünfziger Jahre im Wiener Konzerthaus

Hrsg. Friedrich C. Heller
190 Seiten, Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften, 2004

Lange Zeit galt die Unterhaltungsmusik, vor allem ihr personelles und organisatorisches Umfeld, als terra incognita der historischen Musikwissenschaft. Dieses Buch begibt sich daher auf nahezu unbekanntes Gebiet: die Unterhaltungsmusik der vierziger und fünfziger Jahre, soweit sie sich über den Veranstaltungsort Wiener Konzerthaus in das Musikleben dieser Zeit integrierte. Im Zentrum stehen dabei grundlegende Begriffsklärungen, die sich aus den Institutionen und dem Repertoire der Wiener Unterhaltungsmusik ableiten lassen. Darüber hinaus wird mit Gerhard Mendelson eine zentrale Figur der österreichischen wie der internationalen Unterhaltungsmusikwirtschaft erstmals porträtiert.

Band 10:
Erwin Barta, Gundula Fäßler:
Die großen Konzertdirektionen im Wiener Konzerthaus 1913-1945

Hrsg. Friedrich C. Heller
213 Seiten, Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften, FfM., 2001

Die Vielfalt des Wiener Musiklebens ist das Resultat einer historischen Entwicklung, die sich wesentlich in der Geschichte der musikalischen Institutionen wiederspiegelt. Die Bedeutung der privatwirtschaftlich geführten Konzertdirektionen für dieses Musikleben - zeitweilig organisierten die Konzertdirektionen in Wien bis zu sechzig Prozent der Veranstaltungen aus dem Bereich der E-Musik - wurde bislang nur wenig beachtet. Das Buch versucht daher, unter Einbeziehung kulturhistorischer Forschungsansätze die zentrale Rolle der Konzertagenturen im Spannungsfeld zwischen kultureller Vermittlungsarbeit und unternehmerischem Handeln herauszuarbeiten. Als statistische Grundlage dient das gut aufgearbeitete Programmarchiv der Wiener Konzerthausgesellschaft, in welchem mehr als 26.000 Veranstaltungen erfasst sind.

Band 9:
Manfred Permoser:
Die Wiener Symphoniker im NS-Staat

Hrsg. Friedrich C. Heller
212 Seiten, Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften, FfM., 2000

Mit dieser Publikation wird erstmals im nun 100-jährigen Bestehen der Wiener Symphoniker deren Geschichte während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Österreich dargestellt. Beginnend mit der bereits 1933 einsetzenden systematischen Politisierung (gezielte "Arisierung") erfolgte mit der Machtübernahme 1938 die Kommunalisierung durch die Gemeinde Wien und damit  die nationalsozialistische Vereinnahmung. Als "Stadtorchester Wiener Symphoniker", gefördert durch Schirachs Subventionspolitik und "Kulturliberalismus", befand sich das Orchester im Spannungsfeld ideologischer Instrumentalisierung ("Dunkelkonzerte", Parteiveranstaltungen, etc.) und kriegsbedingter Einschränkungen. Kapitel über die Problematik kaum erfolgter Entnazifizierung sowie die "Arisierung" des Orchesters und ihre Spätfolgen ergänzen die Studie. Auch eine chronologische Auflistung der im Konzerthaus und Musikverein zwischen 1938 und 1945 veranstalteten Konzerte des Orchesters ist Teil der Arbeit.
 
Band 8:
Christian Glanz (Hg.):
Wien 1897. Kulturgeschichtliches Profil eines Epochenjahres

Hrsg. Friedrich C. Heller
280 Seiten, Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften, FfM., 1999

Der Band enthält Beiträge einer internationalen Tagung, die im Rahmen der Aktionen aus Anlaß des vierzigsten Jahrestags der Gründung der Abteilung Musikpädagogik im Dezember 1997 stattgefunden hat. Das veranstaltende Institut für Musikgeschichte sieht in der Breite des Themas und in der Vorstellung sehr unterschiedlicher Zugangsweisen eines seiner Hauptzielrichtungen umgesetzt. Musikgeschichte wird mit möglichst vielfältigen Befunden aus allgemeiner Geschichte, Politik, Theater- und Kunstgeschichte und nicht zuletzt der "Alltagsgeschichte" in Verbindung gebracht.
Aus den hier zusammengestellten Beiträgen ergibt sich ein vielfältiges und buntes, nicht zuletzt in vielem widersprüchliches Bild der Wiener Kultur am Ende des 19. Jahrhunderts. Das Spektrum der Untersuchungen reicht dabei von Aspekten, die in der Fin de siècle-Forschung bereits Tradition haben bis zu methodisch neuartigen Auseinandersetzungen, nicht zuletzt unter dem Aspekt der Rezeption der cultural studies. Das entstandene Mosaik erhebt selbstverständlich keinesfalls den Anspruch auf ansatzweise Vollständigkeit, vielmehr soll das vorliegende Buch zur im Fluß befindlichen kulturwissenschaftlichen Methodendiskussion einen Beitrag leisten.

Band 7:
Irmgard Schartner:
Hanns Eisler, Johann Faustus. Das Werk und seine Aufführungsgeschichte

Hrsg. Friedrich C. Heller
265 Seiten, Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften, FfM., 1998

Hanns Eislers Opernprojekt Johann Faustus gehörte in den frühen 50er Jahren zu den umstrittensten Werken der DDR. Der Schönberg-Schüler Eisler beabsichtigte eine deutsche Nationaloper zu komponieren, die die politische Situation der Kriegs- und Nachkriegszeit bezüglich der Haltung des deutschen Intellektuellen zu Faschismus und Diktatur aufzeigen sollte. Die Kulturgewaltigen der DDR lehnten sowohl den Faust der Bauernkriege als auch die Aussage des Werkes ab. Die massive Kritik an Eisler und seinem Libretto war ein Grund für sein Scheitern an der Oper. Der Johann Faustus war aber damit noch nicht gestorben: eine Wiener Theatergruppe verhalf ihm 1974 in Tübingen zur Uraufführung.
 
Band 6:
Studien zur Wiener Schule 2
Christoph Penteker: Musikalische Semantik im Werk Gustav Mahlers
Susanne Pusch: Die Rezeption der Schönberg-Schule in der Zeitschrift "Die Musik"
Sylvia Sagmeister: Uraufführungen und Wiener Erstaufführungen der Werke von Schönberg, Webern, Berg

Hrsg. Friedrich C. Heller
319 Seiten, Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaft, FfM., 1997

Die in diesem Band enthaltenen Arbeiten erweitern den in den "Studien zur Wiener Schule 1" begonnenen biographischen Themenbereich um musikhistorische Aspekte der Werk-Deutung, der Rezeptionsgeschichte im allgemeinen und der Aufführungsgeschichte im besonderen. Der erste Beitrag behandelt die in der Mahler-Forschung zentrale These vom engen Zusammenhang zwischen Biographie und Werk. Diese bestimmt auch den Ansatz, unter dem die Semantik der 6.Symphonie Gustav Mahlers einer detaillierten Analyse und Deutung unterzogen wird. Die zweite Studie beschäftigt sich mit der Rezeption des Schönberg-Kreises, wie sie sich in der deutschen Zeitschrift "Die Musik" in den zwanziger Jahren wiederfindet. Dabei zeigt sich, daß die angebliche Polarisierung in bloße "Lager"-Mentalität einen Teil des Rezeptions-Mythos unseres Jahrhunderts bildet. Die in der abschließenden Studie zusammengestellten Daten der Uraufführungen und Wiener Erstaufführungen der Werke von Schönberg, Webern und Berg bieten erstmals eine zuverlässige Dokumentation und längst fällige Ergänzung zur Geschichte der Wiener Schule.
 
Band 5:
Paulus Ebner:
Strukturen des Musiklebens in Wien. Zum musikalischen Vereinsleben in der Ersten Republik

Hrsg. Friedrich C. Heller
286 Seiten, Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften, FfM., 1996

Wien in der Ersten Republik: Sowohl die bürgerliche wie auch die proletarische Sängerbewegung erleben eine wahre Hochblüte. Die Zahl der aktiven Sänger erreicht einen Spitzenwert - Großveranstaltungen bringen hunderttausende von Menschen auf die Straße. Die Untersuchung beschäftigt sich mit der musikalischen Alltagskultur. Unter Verwendung der Resultate zweier Forschungsprojekte werden Strukturen, Organisationen und Persönlichkeiten beschrieben und das Repertoire auf seine ästhetischen Bedingungen und Inhalte untersucht, was allgemeine Rückschlüsse auf die Strukturen des Musiklebens ermöglicht.

Band 4:
Studien zur Wiener Schule 1
Johannes Kretz: Erwin Ratz - Leben und Wirken
Olaf Winnecke: Das geheime Programm in Alban Bergs Oper Lulu

Hrsg. Friedrich C. Heller
264 Seiten, Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften, FfM., 1996

Leben und Werk zweier namhafter Komponisten im Kreis um Arnold Schönberg bilden den Inhalt dieses Bandes. In einer ausführlichen biographischen Studie wird erstmals die Bedeutung des Künstlers und Wissenschaftlers Erwin Ratz dokumentiert. Als Schönberg-Schüler, Organisator, Herausgeber, Pädagoge, Musiktheoretiker und Anthroposoph beeinflußte Ratz nachhaltig das Geistes- und Kulturleben Wiens im 20. Jahrhundert. Im Mittelpunkt der zweiten Studie steht Alban Bergs Opernfragment Lulu. Anhand von vergleichenden Text- und Musikanalysen gelingt es, den komplexen Kontext von Bergs Biographie und dem Opernlibretto aufzuschlüsseln. Das so aufgespürte geheime Programm der Oper Lulu läßt auch die Nach-Geschichte der unvollendeten Partitur in neuem Licht erscheinen.

Band 3:
Reinhard Rauner:
Ferdinand Löwe. Leben und Wirken - I. Teil 1863 - 1900

Hrsg. Friedrich C. Heller
259 Seiten, Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften, FfM., 1995

Als Interpret, Organisator und Pädagoge nahm Ferdinand Löwe eine hervorragende Stellung im Kultur- und Musiklebens Wiens zur Jahrhundertwende ein. Mit dem Namen dieser vielseitigen Künstlerpersönlichkeit verbindet sich der unermüdliche Einsatz für die Werke seines Lehrers Anton Bruckner, seine Freundschaft mit Hugo Wolf und die Zusammenarbeit mit Gustav Mahler. Richtungweisend wirkte Löwe auch durch die Leitung des Wiener Konzertvereinsorchesters, den späteren Wiener Symphonikern. Diese erste ausführliche Monographie über Leben und Wirken Ferdinand Löwes leistet einen längst fälligen Beitrag zur Österreichischen Kultur- und Musikgeschichte.
 
Band 2:
Wien - Triest um 1900. Zwei Städte - eine Kultur?
Hrsg. Cornelia Szabó-Knotik
187 Seiten, Verband der wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs, Wien, 1993

Dieser Band enthält die Beiträge eines Arbeitsgespräches, das aufgrund jahrelanger Zusammenarbeit des Instituts für Musikgeschichte mit interessierten ForscherInnen in Triest abgehalten wurde. Die vielfältigen Themen und individuellen Zugangsweisen der einzelnen Autoren spiegeln sich in zahlreichen Facetten einer Forschung, die den Blick auf den musikalischen Alltag richtet und in der Beziehung beider Städte die Relevanz von intra- und interkulturellem Transfer als typische Praxis deutlich macht.

Band 1:
Elisabeth Riz/Christoph Khittl/Elisabeth Rössl:
Biographische Beiträge zum Musikleben Wiens im 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Hrsg. Friedrich C. Heller
224 Seiten, Verband der wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs, Wien, 1992

Drei biographische Studien über Persönlichkeiten des Wiener Musiklebens im 19. und frühen 20. Jahrhundert (Leopoldine Blahetka, Eduard Hanslick, Robert Hirschfeld).