Nachruf auf Gordon Murray

Rektorin Ulrike Sych gibt namens der mdw Nachricht, dass o. Univ.-Prof. Gordon Murray am 12. März 2017 im 69. Lebensjahr verstorben ist.

Gordon Murray

Em. o. Univ.-Prof. Gordon Murray ist am 12. März 2017 bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen.

Gordon Murray wurde 12. April 1948 auf Prince Edward Island in Canada geboren. Bereits ab seinem 10. Lebensjahr war er als Organist tätig, ab 1965 nahm die Zahl seiner Auftritte kontinuierlich zu. Nach dem Abschluss seines Orgelstudiums an der Universität McGill in Montreal ging er mit einem Stipendium – dem renommierten "Arts Award" – für weitere Studien nach Europa, wo er Orgel, Improvisation und Cembalo u.a. bei Marie-Claire Alain, André Isoir, Kenneth Gilbert und Gustav Leonhardt belegte und an der Haarlem Summer Academy for Organists bei Anton Heiller und Hans Haselböck studierte.

Ab 1973 konzertierte er als Cembalist und Organist in ganz Europa, ab der Mitte der 1970er Jahre hielt er zahlreiche Sommerkurse für Alte und Neue Musik, u.a. im Rahmen von Festivals. 1981 markiert den Beginn seiner Konzerttätigkeit als Pianist. Zudem spielte Gordon Murray unzählige Schallplatten- und Rundfunkaufnahmen ein und war Preisträger bzw. Finalist bei einer Reihe von Wettbewerben für Orgel ebenso wie für Cembalo.

1980 wurde Gordon Murray Professor für Cembalo am Conservatoire de Meaux in Frankreich. Im Oktober 1982 wurde er als ordentlicher Professor für Cembalo und Aufführungspraxis an die Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz berufen. 1987 erhielt er den Ruf als o. Hochschulprofessor für Cembalo an der mdw, wo er bis zu seiner Emeritierung 2016 eine Klasse künstlerischer Ausbildung leitete. Auch danach blieb er dem Haus verbunden, betreute weiterhin Studierende und brachte sich in Gremien bei Fragen zur Alten Musik mit ein.

Mit Gordon Murray verliert die mdw einen ihrer profiliertesten Lehrenden, einen namhaften Künstler und einen geschätzten Kollegen.

Die mdw wird Gordon Murray stets in dankbarer und ehrender Erinnerung behalten.

Bild © Christian Jungwirth