Univ.-Prof. Anton Scharinger, Bassbariton
Ordinariat für Gesang
scharinger@mdw.ac.at

Der gebürtige Niederösterreicher erhielt seine erste musikalische Ausbildung im Knabenchor des bischöflichen Seminars in Hollabrunn von Prof. Walter Lehner, ehe er sein Gesangsstudium am Konservatorium der Stadt Wien bei Margarita Heppe begann. Noch während seines Studiums wurde, der gerade erst 20-jährige, an das Landestheater Salzburg engagiert, wo er als Guglielmo in Mozarts "Cosí fan tutte" sein Bühnendebüt absolvierte. Im Rahmen internationaler Gesangswettbewerbe (Hugo-Wolf-Wettbewerb, Belvedere-Wettbewerb, Schubert-Wolf-Wettbewerb) wurden ihm Preise zuerkannt, die den jungen Sänger sehr rasch auch als Konzertsolist etablierten.
Der fortan freiberufliche Künstler stieg zu einem der anerkanntesten Interpreten von weltlicher und sakraler Konzertliteratur auf. Nach seiner ersten Zusammenarbeit mit Nikolaus Harnoncourt im Rahmen der Produktion von Purcells "Dido und Aeneas" am Salzburger Landestheater blieb Anton Scharinger bis auf den heutigen Tag einer der zentralen Interpreten in Konzerten, Bühnenproduktionen, CD- und DVD-Produktionen dieses Dirigenten.

Seine internationale Laufbahn als Opernsänger hat ihre besondere Wertigkeit durch Auftritte an der Mailänder Scala, der Wiener Staatsoper, der Zürcher Oper, aber auch an den Opernhäusern in Amsterdam, Hamburg, Paris, Rom, Chicago, Venedig, San Francisco und Buenos Aires, sowie bei den Festspielen in Salzburg Aix-en-Provence und Glydnebourne. Dabei bilden vor allen die zentralen Partien in Mozatrs Opern den Kern seines Bühnenrepertoires: Papageno ("Die Zauberflöte"), Figaro ("Le nozze di Figaro"), Gugliemo ("Cosí fan tutte"), Leoprello und Massetto ("Don Giovanni") und Nardo ("La finta giardiniera").

Darüber hinaus gestaltet er weitere Fachpartien in Opern von Cimarosa (Geronimo in "Il matrimonio segreto"), Gluck (Thoas in "Iphigenie en Tauride"), Händel (Cadmus und Somnus in "Semele"), Weber (Scherasmin in "Oberon"), Kasper und Kuno ("Der Freischütz"), Donizetti (Belcore in „L‘ Elisir d’amore“, Mamma Agata in „Viva la Mamma“), Flotow (Plumkett in "Martha"), Strauss (Geisterbote in "Die Frau ohne Schatten"), Strawinsky (Teiresias und Bote in "Oedipus Rex"), B. Smetana (Kezal und Kruschina in „Die verkaufte Braut“) und Henze (Gharib in "L´Upupa"), aber auch Falke und Frank in der Johann-Strauß-Operette "Die Fledermaus", uva. Viele dieser Partien hat er auch für CD und DVD in Aufnahmen für die Labels Teldec, Sony BMG, Decca, Erato und Philips gesungen.

Auf dem Konzertpodium reicht sein vielfältiges Repertoire von den Bach-Passionen bis hin zur Moderne; seine umfangreiche Konzertdiskografie beinhaltet darüber hinaus Kirchenmusik von Schubert, Mozart, Haydn, Händel und Bach. Speziell auf dem Konzertsektor verbindet Anton Scharinger eine intensive und über viele Jahre reichende Zusammenarbeit mit einer Vielzahl prominenter Dirigenten: Sergiu Celibidache, Riccardo Chailly, William Christie, Christoph von Dohnanyi, Antal Dorati, Dennis Russell Davies, John Eliot Gardiner, Michael Gielen, Bernard Haitink, Nikolaus Harnoncourt, Armin Jordan, Marc Minkowski, Krzysztof Penderecki, Georges Prêtre, Nello Santi, Vaclav Neumann, Charles Mackerras, Raphael Frühbeck de Burgos, Sir Georg Solti und Franz Welser-Möst uvm.

Mit großer Leidenschaft widmet sich A. Scharinger seit den Anfängen seiner Laufbahn auch dem Liedgesang. Zahlreiche Liederabende (Hohenems, Wien, Köln, Florenz, Amsterdam, Graz, Madrid, Wiesbaden, Hamburg, Zürich, Bonn ….) mit  unterschiedlichsten Programmen, vor allem mit Liedern der Romantik, Spätromantik und 20. Jahrhundert mit David Lutz, Helmut Deutsch, Leonhard Hokanson, Barbara Moser, Roman Ortner, Jörg Demus, ….Hermann Prey und Anneliese Rothenberger.
Anton Scharinger wurde vom Österreichischen Bundesministerium für Unterreicht und Kunst für seine Mozart-Interpretation (1995) und für seine Mozart-Einspielungen (2002) ausgezeichnet.

Seit 2008 ist Anton Scharinger Professor am Institut für Gesang und Musiktheater an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.
Von 01. November 2016 bis September 2017 stellvertretender Institutsvorstand.