Institut für Gesang und Musiktheater
Newsletter Nr. 1 - Ausgabe Jänner 2017
Erfindet eine schöne Melodie, und eure Musik,
welcher Art sie auch sei, wird schön sein und gefallen

Jospeh Haydn
(1732-1809)
Vorwort
Liebe Freunde, liebe Freundinnen und Interessierte des Institutes für Gesang und Musiktheater!
 
sehr herzlich begrüße ich Sie im soeben begonnenen neuen Jahr 2017, zu dem ich Ihnen und Ihren Familien alles Gute wünsche.
Das 1. Semester neigt sich dem Ende zu. Es hat aber noch einiges zu bieten. Angefangen von den noch zahlreich stattfindenden Klassenabenden, über die szenischen Aufführungen von Purcells "King Arthur" und Händels "Tamerlano". Eifrig wird auch schon an unserer großen Produktion "Eugen Onegin" im Schlosstheater geprobt und die Besetzung für "Cosi fan tutte" die im März im Opernhaus Daegu/Südkorea auftritt, ist auch schon fleißig am Studieren. Besonders freuen wir uns auf die Masterclass von Weltbariton Leo Nucci am 27./28. Januar im Schlosstheater, die öffentlich zugänglich ist.
Auf ihren Besuch in unserem Jubiläumsjahr - 200 Jahre mdw - bei uns im Institut freut sich
 
Herzlich Ihr Peter Edelmann
Lieder- und ArienabendeJänner 2017

Freitag, 13. Jänner 2017, 19.00 Uhr, Schlosstheater Schönbrunn
Lieder- und Arienabend
Studierende von Claudia Visca
Eintritt frei!

Montag, 16. Jänner 2017, 19.00 Uhr, Schlosstheater Schönbrunn
Lieder- und Arienabend
Studierende von Bernhard Adler
Eintritt frei!

Dienstag, 17. Jänner 2017, 19.00 Uhr, Schlosstheater Schönbrunn
Lieder- und Arienabend
Studierende von Sebastian Vittucci
Eintritt frei!

Mittwoch, 18. Jänner 2017, 19.00 Uhr, Schlosstheater Schönbrunn
Lieder- und Arienabend
Studierende von Margit Klaushofer
Eintritt frei!

Donnerstag, 19. Jänner 2017, 19.00 Uhr, Schlosstheater Schönbrunn
Lieder- und Arienabend
Studierende von Peter Edelmann
Eintritt frei!

"King Arthur" von Henry Purcell - interne Lehrveranstaltung
Musikalische Leitung: Ingomar Rainer
Inszenierung: Beverly Blankenship
Sinfonietta Baden

Freitag, 20. Jänner 2017, um 19.30 Uhr
Samstag, 21. Jänner 2017, um 19.30 Uhr
Montag, 23. Jänner 2017, um 19.30 Uhr

Probebühne, Penzinger Straße 7, 1140 Wien
Eintritt frei!

Alle großen Themen der Oper sind in Henry Purcells „semi opera“ vereint. Eine Mischung aus Bühnenspiel mit Ballett und Gesang, mit gesprochenen Dialogen, Gesangsszenen mit Rezitativen, Arien und Ensembles, mit Tänzen und Instrumentalmusik, deren Blüte in den reifen Werken des frühvollendeten Orpheus Britannicus Purcells, vor allem im Arthur und der Fairy Queen liegt. Mit Anleihen aus beiden Stücken und Texten nach John Dryden wird durch Montage, Improvisationen und mittels einer stringenten Dramaturgie versucht, aus der „semi opera“ eine Oper zu machen, barock und gleichermaßen für unsere Zeit.

Masterclass "Leo Nucci

Freitag, 27. Jänner 2017, 11.00 - 17.00 Uhr
Samstag, 28. Jänner 2017, 11.00 - 17.00 Uhr


Schlosstheater Schönbrunn, Schönbrunner Schlossstraße, 1130 Wien
Regiekostenbeitrag: € 10,- (mdw Angehörige freier Eintritt)

Studierende des Institutes für Gesang und Musiktheater

Nach Anne Sofie von Otter (mit Bengt Forsberg) und Kristinn Sigmundsson in den letzten Semestern folgt nun der italienische Starbariton. Er wird mit zahlreichen Studierenden des Institutes für Gesang und Musiktheater Arien aus dem italienisch Repertoire erarbeiten. Naturgemäß eignet sich die Masterclass vor allem für Männerstimmen.
                                                                                                                                         ©Roberto Ricci
"Tamerlano" von Georg Friedrich Händel Jänner 2017

Musikalische Leitung: Christoph U. Meier
Inszenierung: Leonard Prinsloo
Ausstattung: Monika Biegler
Sinfonietta Baden

Freitag, 27. Jänner 2017, um 19.30 Uhr
Samstag, 28. Jänner 2017, um 19.30 Uhr
Schlosstheater Schönbrunn, Schönbrunner Schlossstraße, 1130 Wien
Kartenverkauf ausschließlich unter www.oeticket.com oder 01 96 0 96

Tamerlano kann mit Sicherheit als Händels radikalste Oper gelten. 40 Jahre vor Glucks Opernreform schreibt Georg Friedrich Händel ein Werk von neuartiger dramatischer Stringenz, indem er auf alle verästelten Nebenhandlungen verzichtet, die sonst für die Opera seria so typisch sind. Gleich einer sich zuziehenden Schlinge verdichtet sich die Handlung stattdessen von Szene zu Szene. Sie gipfelt im Selbstmord des Bajazet, den Händel in drastischer Weise auf offener Bühne geschehen lässt. Damit bricht er mit den Konventionen der Zeit, nach denen das Sterben aus Gründen der Schicklichkeit hinter der Bühne stattzufinden hatte. Eine weitere Neuerung ist die Besetzung einer tragenden Hauptrolle (Bajazet) mit einem Tenor, was in der Glanzzeit der Kastraten und Primadonnen äußerst ungewöhnlich war, da den Tenören normalerweise nur kleine und mittlere Aufgaben zugedacht wurden. Zu guter Letzt verweigert sich Händel auch noch dem Usus des lieto fine, indem er die hoffnungsvollen Worte des Schlussensembles mit einer trostlosen Musik in e-Moll konterkariert. Damit verstößt er gegen die barocke Lehre vom Affekt, wonach der Inhalt des Textes durch die Musik unterstützt und verstärkt, nicht aber unterlaufen werden soll. Händel opfert also die Konvention des unvermeidlichen Dur-Happyends bedenkenlos der dramatischen Notwendigkeit, die nach der schockierenden Sterbeszene kein Ende in Wohlgefallen mehr zulässt. Gerade in dieser kompromisslosen künstlerischen Konsequenz liegt die Stärke und Einzigartigkeit von Tamerlano. Ein Werk von ähnlich beklemmender Düsterkeit und dramatischer Geschlossenheit sucht man im Opernschaffen Händels und seiner Zeitgenossen vergeblich.

Text von Christoph U. Meier

Szenenabend "Musikdramatische Grundausbildung"

Montag, 30. Jänner 2017, Beginn: 19.30 Uhr

Musikalische Leitung: Denis O'Sullivan
Inszenierung: Marie Helle

Probebühne, Penzinger Straße 7, 1140 Wien
Eintritt frei!


Dienstag, 31. Jänner 2017, Beginn: 19.30 Uhr

Musikalische Leitung: Michael Rot
Inszenierung: Robert Simma

Probebühne, Penzinger Straße 7, 1140 Wien
Eintritt frei!
 
"Vorschau" März 2017

"Eugen Onegin" von Pjotr Iljitsch Tschaikowski
Musikalische Leitung: Peter Marschik
Inszenierung: Alexander Hauer
Bühne: Daniel Sommergruber
Kostüme: Julia Klug
Webern Symphonie Orchester
Mittwoch, 22. März 2017, um 19.00 Uhr
weitere Termine: Do. 23., Fr. 24. und Sa. 25. März 2017
Schlosstheater Schönbrunn, Schönbrunner Schlossstraße, 1130 Wien
Kartenverkauf ausschließlich unter www.oeticket.com oder 01 96 0 96
Alles beginnt auf dem Land. Man ist der Natur nah, aber man weiß wenig über seine Gefühle - oder gesteht sich über sie kein Wissen zu! Man lebt in den Büchern, die - weit davon entfernt, einem zu helfen - nur für noch größere Verwirrung sorgen. In dieser Geschichte begegnet einem alles, was das Leben so mit sich bringt: die Sehnsucht, der Mann der Träume, das Rasen der Eifersucht, die Liebe und die mehrfache Zurückweisung, ein Konflikt mit tödlichem Ausgang, doch es ist alles ein bisschen wie hinter Glas oder unter Wasser, das wichtigste "Tool" ist das Innuendo, die andeutung, deshalb lassen sich die Aktrionen der handelnden Personen auf so vielfältige Weise interpretieren. Die Musik macht da nicht mit! Tschajkowskij verschmäht alles Ungefähre - er ist direkt, schockierend unverblümt und immer existentiell verstrickt, es ist, als erzählte er eine völlig andere Geschichte, und das ist das Reizvolle an diesem Stück: die gegensätzlichen Perspektiven von Handlung und Musik, die unterschiedlichen Geschwindigkeiten von aktion und Motivation, die diametral entgegengesetzten Konzepte von Raum und Wahrnehmung des Raumes:
eine weite Landschaft, die Klaustrophobie erzeugt, ein beschaulicher und eigentlich langweiliger Tagesablauf, in dem die Emotionen Vollgas geben.

Text von Peter Marschik
 

Institut für Gesang und Musiktheater
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1140 Wien

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mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst