Librarian's Choice Archiv 2014

LC # 20 | Instrumentenbau in den Beständen der ub.mdw
LC # 19 | Isolde Ahlgrimm
LC # 18 | Go beyond! Go Gender-Bibliothek
LC # 17 | Musik und Krieg
LC # 16 | Fell, Metall, Holz, Stein & Glas
LC # 15 | Im Schatten des Vaters?
LC # 14 | Viola Repertoire ? Voilà!
LC # 13 | Grafische Notation in der ub.mdw

LC # 20 | Dezember 2014

Instrumentenbau in den Beständen der ub.mdw

„Was kann das Holz dafür, wenn es als Geige erwacht?“
(Arthur Rimbaud)

Entstehung und Bau eines Musikinstruments sind faszinierende Felder, über die die meisten MusikerInnen relativ wenig wissen. In der ub.mdw finden sich ca. 200 Bücher zu Geschichte und Bau aller Instrumente, die an der mdw studiert werden können, und noch vieler mehr. So reicht die Bandbreite von historischem Lautenbau über den Bau einer Drehleier bis zum Metallblasinstrumentenbau.
Ambitionierte Hobby-Bastler können sowohl Anleitungen für kleinere Reparaturen am eigenen Streichinstrument als auch für ambitioniertere Projekte wie dem Bau einer Naturtrompete oder gar der Herstellung einer Violine entdecken. Auch zum Basteln von verschiedensten im pädagogischen Bereich einsetzbaren Musikinstrumenten finden sich Anregungen.
Kataloge und Bildbände alter und/oder berühmter Instrumente aller Gattungen ergänzen diese Bestände. Zu bewundern gibt es vieles – von Zinken und Serpenten bis hin zu niederländischen Blockflöten des 18. Jahrhunderts. Ein besonderes Highlight hierbei ist das (bisher) vier Bände umfassende Werk  „Antonius Stradiuarius“ mit Fotos von 148 Instrumenten des berühmten Geigenbauers in Originalgröße – bei den Celli wird dies durch ausklappbare Seiten ermöglicht.
 

(Text: KRO/ub.mdw)
 

 

LC # 19 | November 2014

Isolde Ahlgrimm

Die österreichische Cembalistin und ehemalige Professorin an der MDW Isolde Ahlgrimm (1914 – 1995) absolvierte zunächst in Wien ein Klavierstudium und konnte 1935 erste internationale Erfolge als Konzertpianistin feiern. Weitgehend autodidaktisch bildete sie sich zur Spezialistin für historische Tasteninstrumente weiter und zählte bald zu den ProtagonistInnen der Wiener Alte-Musik-Szene der Kriegs- und Nachkriegsjahre.
Um künftigen Studierenden den Zugang zu originalen Quellen zu erleichtern, vermachte sie der Universitätsbibliothek finanzielle Mittel, um den Bestand an alten Musikdrucken und –handschriften zu erweitern. In der Folge konnten über 133 Titel erworben werden, wobei der Schwerpunkt auf Musik für Tasteninstrumente und Traktaten des 18. und frühen 19. Jahrhunderts liegt. Der gesamte Sonderbestand ist im Katalog nachgewiesen. Weiters besitzt die Bibliothek einige annotierte Partituren, die einen Einblick in Ahlgrimms künstlerische Arbeit und Interpretation erlauben.

(Text: HUI/ub.mdw)

 

Lc # 18 | Oktober 2014

Go beyond ! Go Gender-Bibliothek !

Vor fünf Jahren, im Frühjahr 2009, wurde an der mdw ein Sammlungsschwerpunkt für Literatur aus dem Bereich der Gender-Studies am Institut für Kulturmanagement und Kulturwissenschaft eingerichtet. Aus dem ursprünglich aus etwa 50 Bänden bestehenden Kern ist nunmehr eine beachtliche Sammlung von mehr als 500 Titeln geworden, die fortlaufend weiterwächst. Ein wesentlicher Bestandteil sind grundlegende Werke der Geschlechterforschung und der feministischen Theorie (Auswahl >), Genderrelevante Literatur insbesondere aus dem Bereich der Kulturwissenschaft (Auswahl >), Queer Studies (Auswahl >), Men's Studies/ Männerforschung (Auswahl >), Post Colonial Studies (Auswahl >), Forschungsmethoden im qualitativen Bereich. (Auswahl >).

Der Denk/Raum Gender and beyond der mdw ist eine wissenschaftliche Fachbibliothek, die in Form einer systematischen Freihandaufstellung allen Interssierten zur Verfügung steht.

 
 
(Text: Andrea Ellmaier)
 


LC # 17 | Juni 2014

Musik und Krieg

"Das ist das Herrliche an der deutschen Kultur mit all ihren Licht= und Schattenseiten, daß sie einen solchen Krieg […] vorbereitet hat. […] Und es ist nicht zum wenigsten die deutsche Musik, die daran mitgearbeitet hat. Wir würden nicht einen so großen Krieg, in der eine ganze Welt gegen uns kämpft, haben, wenn wir nicht eine so große Musik hätten [...]"
Aus: Franz Bachmann, Der Krieg und die deutsche Musik, S. 6

Der erste Weltkrieg wird oft als die "Ur-Katastrophe" des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Nur wenige Jahre vor dessen Ausbruch, 1909, war die Bibliothek der damaligen Musikakademie (nunmehr ub.mdw) gegründet worden. In ihrem Bestand finden Sie nicht nur bemerkenswerte Originalschriften aus der Zeit des 1. Weltkriegs, sondern auch zahlreiche zeitgenössische  Kriegs- und Soldatenlieder. Darüber hinaus wesentliche Sekundärliteratur zum Thema Weltkrieg und Musik sowie zentrale Werke zum ersten Weltkrieg im allgemeinen.

(Text: STM/ub.mdw)

 


LC # 16 | Mai 2014

Fell, Metall, Holz, Stein & Glas

Fell, Metall, Holz, Stein & Glas: Kaum eine andere Instrumentengruppe hat die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts so stark beeinflusst wie die Schlaginstrumente.  Die faszinierenden klanglichen und rhythmischen Möglichkeiten haben Komponistinnen und Komponisten der letzten Jahrzehnte zu einer Vielzahl von Werken inspiriert; die Besetzungen reichen von Pauken, Becken und Marimbaphon über Djembé und Kalimba bis hin zu ungewohnteren Klangquellen wie Töpfen und Metallstücken.
Der Bestand der ub.mdw enthält mittlerweile insgesamt über 450 Werke für Solo- oder Ensemblebesetzung sowie Studienwerke und Bücher zu Geschichte und Repertoire der Schlaginstrumente.

Unter den Neuerwerbungen der ub.mdw finden Sie etwa Kompositionen von Casey Cangelosi, David Lang, Áskell Másson, Per Nørgård, Andy Pape, James Tenney, Kevin Volans, Nebojša Jovan Živković u.v.m.     
Bücher zu Repertoire, Künstler/-innen, Spielpraxis, Instrumentenbau sowie Studienwerke für unterschiedliche Stilrichtungen und Schlaginstrumente ergänzen den Bestand.

(Text: HUI/ub.mdw)


                        

LC # 15 | April 2014

Im Schatten des Vaters?

Vor 300 Jahren, am 8. März 1714, wurde Carl Philipp Emmanuel Bach, der zweitälteste Sohn von Johann Sebastian Bach, geboren. Zu Lebzeiten bewundert für seine „fine feelings“ und „variety of new ideas“ (Charles Burney) und als der „große Bach“ bezeichnet, ist Carl Philipp Emanuel Bach im heutigen Konzertbetrieb weit weniger präsent als sein Vater.
Höchste Zeit also, mehr Licht auf das vielseitige und umfangreiche Oeuvre des am Übergang von Hochbarock zu Frühklassik wirkenden Komponisten zu werfen.
Während seiner Anstellung als Kammercembalist am Hof Friedrichs des Großen schrieb Bach zahlreiche Stücke für Tasteninstrumente solo sowie Kammermusik.  Mit über 150 Musikdrucken ist diese Claviermusik Carl Philipp Emanuel Bachs in den Beständen der ub.mdw vertreten. Auch sein Lehrwerk Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen ist dem Klavier gewidmet. Darüber hinaus machte er sich als Komponist von Sinfonien, Konzerten und Passionsmusiken einen Namen.
Neben den über 400 an der ub.mdw vorhandenen Musikdrucken lädt eine repräsentative Auswahl an wissenschaftlicher Literatur zur Beschäftigung mit Carl Philipp Emanuel Bach ein.

(Text: FUB/ub.mdw)


 

LC # 14 | März 2014

Viola-Repertoire? Voilá!

Die Viola hat zu Unrecht den Ruf, dass für sie kaum Literatur komponiert wurde und sie daher kein „vollwertiges“ Soloinstrument sei. Diesem Ruf zum Trotz gibt es an der ub.mdw aktuell über 500 Werke für Viola (solo bzw. plus Tasteninstrument), . So findet man auch unbekannte Werke der Klassik und Romantik wie das selten gespielte zweite Violakonzert von F. A. Hoffmeister in B-Dur oder zwei Sonaten für Viola und Klavier von Felix Draeseke.
Besonders seit dem 20. Jahrhundert erfreut sich die Viola großer Beliebtheit und es gibt viel Unbekanntes zu entdecken wie Nino Rotas Sonata in sol per viola e pianoforte oder  Keith Jarretts Bridge of Light for Viola and Orchestra. Morton Feldman widmete der Viola sogar einen ganzen Zyklus: The viola in my life. Einen Überblick über das Repertoire für Viola findet man auch in Bibliographien zur Viola-Literatur.
Wer sich für Streichinstrumentenbau interessiert, kann in einem Band von J. Thoene und J. Roehrmann Fotografien aller Violen (auch Violinen und Celli) Antonio Stradivaris in Originalgröße bewundern.

(Text: KRO/ub.mdw)


 

LC # 13 | Jänner 2014

Grafische Notation in der ub.mdw.

Anfang der 1950er Jahre fanden bedeutende Umbrüche in der Notation musikalischer Werke statt. Die Notenschrift wurde "zu einer Entwurfschrift, die dem Interpreten statt einer Vorschrift eine 'Vorstellung der Musik' vermittelt [...] Es werden Zeichen verwendet, die nicht das Klangphänomen selber, sondern die Richtung beschreiben, die der Spieler einschlagen soll", so charakterisierte Karlheinz Stockhausen in seinem grundlegenden Aufsatz Musik und Graphik (in: Darmstädter Beiträge zur Neuen Musik 3) diese Entwicklung. Erste Kompositionen in grafischer Notation waren die Projections 1-5 von Morton Feldman aus den Jahren 1950/51oder Folio von Earle Brown aus 1952.
Finden Sie hier eine Auswahl an Werken in grafischer Notation etwa von Karlheinz Stockhausen, John Cage, György Ligeti, Roman Haubenstock-Ramati, Anestis Logothetis oder Sylvano Bussotti sowie an Literatur über grafische Notation

(Text: STM/ub.mdw)


 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

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