Musica Imperialis - Musik der Kaiser und des Wiener Hofes


Wiederholung der erfolgreichen Erstaufführung im Wiener Stephansdom



Mitschnitt der ursprünglichen Aufführung in der Österr. Nationalbibliothek vom 12. Mai 2014

Am Samstag, dem 25. April 2015, wird das "Drama Musicum" von Kaiser Ferdinand III als zentrales Werk der "Musica Imperialis" im Wiener Stephansdom erklingen. Die halbszenische Aufführung wird im Gegensatz zur Erstaufführung in der Österreichischen Nationalbibliothek im Mai 2014 ohne elektroakustische Repliken erklingen. Des weiteren wird Musik von Kaiser Leopold I und Musik der Hofkompositeure H. Schmelzer und H.I.F. Biber präsentiert.

Es musiziert das Collegium Musicum des Lehrgangs für Alte Musik, bestehend aus Lehrenden, AbsolventInnen und Studierenden der mdw.


Aus dem Programmheft zur Veranstaltung:
 

Die regierenden Habsburger des 17. und 18. Jahrhunderts waren fast durchwegs begabte, naturgemäß wohl ausgebildete und fähige Musiker. Von Ferdinand III., Leopold I. und Joseph I. besitzen wir eine stattliche Anzahl von Kompositionen zu verschiedenen Gelegenheiten, Tänze, Arien, Opern und Kirchenmusik. Aus diesem Fundus und dem Umfeld der Hofkompositeure haben wir Stücke geistlicher Musik zu einem Programm zusammengestellt.

Im Zentrum des Abends steht mit dem "Drama musicum" von 1649 eine eigenartige Komposition Kaiser Ferdinands III. In vielen Musikgeschichten als erste italienische Oper nördlich der Alpen genannt, handelt es sich vielmehr um die für Wien im Barockzeitalter typische Form eines halbszenischen Oratoriums, einer Art Kirchenoper geistlichen Inhalts, später als azione sacra oder Sepolcro (weil diese Stücke oft am Heiligen Grab aufgeführt wurden) bezeichnet.

Die einfache Handlung bringt das alte Motiv vom Scheideweg: Amor protervo, der schelmisch-launische Eros und Amor divino, die göttliche, christliche Nächstenliebe streiten sich um die Seele des Jünglings. Nach Zweifeln und inneren Kämpfen entscheidet sich der Jüngling für den Weg des Amor divino und der Chor bestärkt ihn in seiner Wahl: "Viva il amor divino - pera il cieco bambino/es lebe der göttliche Amor - das blinde Kind (Eros) gehe zugrunde".


Über das Collegium musicum
 

Das Collegium musicum der mdw ist eine aus dem Stilunterricht der seit 2004 neu bestehenden Lehrkanzel für Historische Musikpraxis unter der Leitung von Ingomar Rainer. Diese Kammermusikvereinigung aus Studierenden, AbsolventInnen und Lehrenden bringt vor allem barocke Streichinstrumente aus dem Besitz der Universität fach- und stilgerecht mit der entsprechenden Musik zum Klingen.

SängerInnen, BläserInnen und Tasteninstrumente ergänzen einander je nach Bedarf, so dass auch bescheidene musikdramatische Produktionen möglich sind. Das Ensemble musizierte in verschiedenen Besetzungen zu mannigfaltigen Gelegenheiten, mit Opernproduktionen im Schönbrunner Schlosstheater, 2006 und 2007 mit eigenen Programmen in den neuen Sälen des Musikvereins, im Arnold-Schönberg-Center, im Palais Liechtenstein u.a.


Musica Imperialis - Musik der Kaiser und des Wiener Hofes
25. April 2015, 20.30 Uhr
Domkirche St. Stephan
Stephansplatz 3
1010 Wien